1931-1945
Ende der zwanziger Jahre existierte im Duisburger Süden kein reiner Tennis-Club. Dem Duisburger Spielverein war eine Tennisabteilung angeschlossen, aber das Hauptanliegen war hier der Fußball. Der damalige Tennistrainer Schatz kam der Gedanke, einen Tennisverein ins Leben zu rufen. Als geeignetes Gelände fand man das am Grunewald liegende Gelände des "Gleisdreiecks". Dort wurde regelmässig die Asche der Lokomotiven abgekippt, ein idealer Untergrund für Tennisplätze. Vor den Tennisplätzen, mit Blick zum Sternbuschweg, wurde ein Blockhaus errichtet, mit Umkleideräumen, kleinem Geschäftszimmer und einem Raum für den Platzwart. Mehr wurde nicht benötigt, war doch angrenzend an der Ecke Grunewald ein Gartenrestaurant, das "Stammhaus Grunewald".
Am 11. August 1933 wurde die erste Satzung beschlossen, der Club nannte sich:
"Blau-Weiß-Grunewald"
und wurde am 14. Oktober 1933 beim Amtsgericht Duisburg eingetragen. Erster Vorsitzender wurde Gustav Stein, sein Stellvertreter war Oswald Friesewinkel jr. Die Eintragung kostete 33,68 Reichsmark. Zu dieser Zeit bietet der Herrenausstatter "Cramer & Meermann Herrenhemden ab 1,10 Reichsmark an und das "Schuhhaus Rosenberg" hat Herrenschuhe ab 6,90 Reichsmark anzubieten.
Die eigentliche Eröffnung des Clubs fand aber schon zwei Jahre früher statt, im Jahre 1931. Es waren, wie könnte es auch anders sein, zwei Damen, die im Mai 1931 mit einem spannenden Einzel
die Saison eröffneten, Frau Änne Both und Frau Anneliese Schauf.
Im Jahr 1933 wird in Duisburg-Hochfeld an der Sedanstr.5 die Tennishalle mit einem Turnier zwischen Blau-Weiß-Grunewald und der Tennisabteilung des Sport- und Turnvereins der Hütte Ruhrort-Meiderich eröffnet. Unser Club musste sich leider mit 9:13 geschlagen geben. Im gleichen Jahr konnte man diese Mannschaft im Stadtpokal noch besiegen. Besser erging es im gleichen Jahr Hilde Krahwinkel und Gottfried von Cramm, sie werden Wimbledon-Sieger im gemischten Doppel.
Die Anzahl der Mitglieder erhöhte sich in den ersten Jahren von 60 auf ca. 100 im Jahre 1938. Der Beitrag betrug 50 Reichsmark, wurde in Raten gezahlt und jeden Samstag gab es pro Platz vier neue Bälle, 16 Stück für 4 Plätze. Die Mitglieder hatten meist einen eigenen Liegestuhl und man traf sich häufig zu Gartenfesten und Bowlenabenden. Im Winter wurde Tischtennis gespielt.
Blau-Weiß war das reinste Heiratsparadies. Bei der Hochzeit des ersten Paares, des Ehepaares Both, wurde die Clubfahne auf Halbmast gesetzt. Blau-Weiß war immer bestrebt, den Tennissport zu fördern.
So wurde 1939 mit der Betriebsgemeinschaft Böhringer ein Vertrag geschlossen, durch den deren Spieler praktisch Mitglieder wurden. Auch während des Krieges wurde Tennis gespielt, denn ab und zu gab es Zuteilungen von Bällen und Schlägern. Weiche Bälle wurden an die Gummifabriken geschickt und dort wieder aufgepumpt. Im übrigen wurden die Bälle gespielt, bis der Filz ab war oder sie platzten. Zwischenzeitlich gab es auch Bälle mit geriffelter Oberfläche, die mit "motorenähnlichem" Lärm durch die Luft flogen. Als gegen Ende des Krieges Bomben neben dem Clubhaus und auf die Plätze fielen, schüttete man die Trichter wieder zu und zog sich im Heizungskeller um